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Conférence internationale sur les fenêtres à bébé
La conférence était placée sous le patronage de Ján Richter, ministre du travail, des affaires sociales et de la famille. (Photo: Šanca pre nechcených)

À Bratislava, première conférence internationale sur les fenêtres à bébé

A Bratislava (Slovaquie), du 25 au 26 septembre 2014, s’est tenue une conférence internationale sur les fenêtres à bébé, intitulée «A Child is a Gift» (Un enfant est un cadeau). Elle était placée sous le patronage de Ján Richter, ministre slovaque du travail, des affaires sociales et de la famille. La conférence fut organisée par l’association slovaque «Šanca pre nechcených» (Une chance pour ceux dont on ne veut pas), qui entretient 20 fenêtres à bébé en Slovaquie. Celle-ci a invité des organisations d’orientation comparable, originaires de nombreux pays, comme l’ASME qui gère plusieurs fenêtres à bébé en Suisse. Madame Marion Balling, diplômée en science de Caritas, et conseillère à l’ASME, a représenté la Fondation à Bratislava. Elle répond aux questions suivantes.

 

Frau Balling, können Sie etwas über den Organisator der Konferenz sagen?

Die Vereinigung «Chance für Ungewollte» ist eine Organisation, die in der Slowakei seit 2004 zahlreiche Babyfenster eröffnet hat. Sie ist damit sehr erfolgreich. 47 Babys sind bisher in die Babyfenster gelegt worden. Die Zahl der jährlich ausgesetzten Neugeborenen, die tot aufgefunden werden, ist seither im Durchschnitt von 10 auf 2 gesunken.

Worum ging es an der Konferenz?

Die internationale Konferenz über Babyfenster sollte Organisationen, die in ihren Ländern Babyfenster oder ähnliche Einrichtungen unterhalten, die Möglichkeit bieten, sich auszutauschen: Wie geht man in den verschiedenen Ländern vor, wenn ein Baby abgegeben wird? Wie ist die Zusammenarbeit mit den Behörden? Wie werden Babyfenster finanziert? Doch das zentrale Thema waren die Gründe, warum leibliche Eltern ihr Kind aussetzen und was man dagegen tun kann.

Was sind solche Gründe?

Die Erfahrungen zeigen, dass Mütter, die ihr Neugeborenes aussetzen, verzweifelt sind und ihre Situation als ausweglos wahrnehmen. Hier ist nicht nur an wirtschaftliche Gründe oder Partnerschaftsprobleme zu denken, sondern zum Beispiel auch an mögliche Repressionen aufgrund des kulturellen Hintergrundes.

Und was lässt sich gegen Aussetzungen tun?

Hier gilt es, ein ganzes Paket an Massnahmen umzusetzen. Dazu gehört auch der Ausbau von Angeboten wie der vertraulichen und auch der anonymen Geburt. Und für Mütter in extremen Notsituationen gehören als Ultima Ratio auch die Babyfenster dazu. In meinem Vortrag über die Babyfenster in der Schweiz habe ich auch über die konkrete Hilfe der SHMK für Mütter gesprochen, die ein Kind ins Babyfenster legen. Das Interesse der Konferenzteilnehmer am Projekt Babyfenster in der Schweiz war hoch.

Wie international gestaltete sich die Konferenz?

Die Teilnehmer kamen sowohl aus Ländern der EU wie auch aus Übersee. Vertreter von Organisationen aus den USA schilderten zum Beispiel, wie es in Amerika seit 1998 zur Entwicklung des Projektes «Save Haven» (Sicherer Hafen) kam. Es gibt heute in den USA zahlreiche Einrichtungen, an denen Mütter in grosser Not anonym ihr Neugeborenes in sichere Obhut geben können. Referenten aus Deutschland, Österreich, Italien, Tschechien und Lettland präsentierten interessante Berichte. Beeindruckend war der Vortrag von Alley Lofthouse aus England, die selbst ein Findelkind war. In ihrem Land gibt es bis heute keine Babyfenster. Viele Babys werden tot aufgefunden, obwohl sie an öffentlichen Orten ausgesetzt werden. Lofthouse schliesst daraus: Die Mütter wollen, dass ihre Babys gefunden und gut versorgt werden. Nun will sie sich in Zukunft für Babyfenster einsetzen.

Die Teilnehmer haben zum Schluss einen offenen Brief an die UNO geschrieben. Warum?

Die UNO hatte zuvor Babyfenster kritisiert. Das UNO-Komitee für die Rechte des Kindes hatte dazu aufgefordert, die Babyfenster zu schliessen. In ihrem offenen Brief an die UNO gaben die Teilnehmer der Konferenz nun zu bedenken, dass mit sozialen und wirtschaftlichen Massnahmen Kindesaussetzungen nicht verhindert werden können. Das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft sei zwar ein hohes Gut, doch das Recht auf Leben ist ein noch höheres Gut. Dies hat auch der Schweizerische Bundesrat ganz klar festgehalten, worauf ich an der Konferenz hingewiesen habe.